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von John Buchan & Alfred Hitchcock
Bühnenbearbeitung von Patrick Barlow
Originalkonzept: Simon Corble und Nobby Dimon
Deutsch von Bernd Weitmar

Premiere: Samstag, 17. Oktober 2009

Das Abschiedsdinner Was haben ein Film von Hitchcock aus dem Jahre 1935 und ein Theaterstück im Jahre 2009 gemeinsam? Fast nichts!

Halt: den Titel. "39 Stufen". Und: die Story. Ansonsten ist der Film - ein Stück Kinogeschichte, und das Theater-Stück ist - einfach viiiiiel witziger als der Film; und es ist - absolut gesehen - sehr, sehr witzig, voller schöner Einfälle, mit vielen guten Gags nur so gespickt.

Was der Theaterautor Patrick Barlow da mit dem Film gemacht hat, ist einfach hinreißend.

Deswegen wird "39 Stufen" allüberall gespielt.

Und wer das in dieser Spielzeit mindestens an 30 deutschsprachigen Theatern gespielte Stück der Saison sehen will, muss nicht in die Bundeshauptstadt Berlin, in die Landeshauptstädte Hamburg, Stuttgart, Wiesbaden oder München fahren, muss auch nicht nach London oder New York jetten: In Neu-Ulm sind "Die 39 Stufen" genau in der Fassung zu erleben wie dort allenthalben. Das AuGuSTheater spielt in seinem Großen Haus diese turbulente, witzige Film- und Theater-Persiflage so, wie sie im (Text-) Buche steht, also: keine "abgespeckte" Version, nicht für eine "Kleinbühne" eingerichtet! Nein, original! Es gibt überall nur vier Darsteller und auch nirgendwo mehr Kulissen oder Requisiten.

Zur Story:

Hannay, David Hannay hat überhaupt keine Lizenz für irgendwas, aber: Er schlittert, hoppla, in eine Geschichte, die "007" hätte passieren können: Hannay langweilt sich zu Tode, will etwas Stumpfsinniges machen, etwas, wobei er nicht nachdenken muss, beschließt also, ins Theater zu gehen und: Ab da ist bei Richard Hannay alles wie bei James Bond, Humphrey Bogart oder Philipp Marlow: Agenten, Abenteuer, schöne Frauen.

"Die 39 Stufen" das ist ein Theater-Spaß voller Komik, witziger Action, großer Gefühle. Jaaaa, natürlich - die Liebe spielt die heimliche Hauptrolle. Und die Liebenden, die wieder mal gar nicht wissen, dass sie sich lieben, müssen jede Menge Hindernisse überwinden, Hochmoore und reißende Flüsse, Berge, Weidezäune und Felsspalten, sogar Mordanschläge eines durchgeknallten Professors. Am Ende aber - wie könnte es anders sein - siegt die Liebe. Und so gibt's selbstredend ein Happyend für David Hannay. Und das ist noch viel kitschiger als bei James ... ach, sehen Sie selbst.

Besetzung:


Claudia Riese

Pamela, Annabella und Margaret

Sebastian Sash

Richard Hannay

Holger Menzel

Mann 1

Matthias Born

Mann 2

Regie der Erstfassung: Daniel Witzke

für die Wiederaufnahme einstudiert von Heinz Koch

Benjamin Dentler


Bühnen- und Kulissenbau







Krimi mal anders - Muss man gesehen haben!

sweetypie Hitchcocks "39 Stufen", phantastisch inszeniert vom AuGuSTheater, entführt die Zuschauer in eine andere Zeit und fesselt sie durch schauspielerische Höchstleistungen das gesamte Stück über.

Dabei verkörpert jeder einzelne Schauspieler mehrere Charaktere und das so überzeugend, dass es den Anschein erweckt, als wären statt vier mehr als 20 Akteure auf der Bühne zu Gange.

Auch die Kulissen und Requisiten sind überraschend und abwechslungsreich. Aus wenigen einfachen Dingen, wie z.B. einer Leiter oder einem Tuch, werden Brücken oder Flüsse. Ein schwarzer Hausschuh wird kurzerhand zu einer Katze umfunktioniert. Und muss eine Flucht durchs Fenster erfolgen, hält ein anderer Akteur dem Fliehenden einfach einen Fensterrahmen hin. Auch Akrobatik-Fans kommen hier auf ihre Kosten. Die Schauspieler bieten hier wirklich so einiges.

Ergänzt wird die Spannung von einer gehörigen Portion Komik. Das Stück besticht durch klasse Gags und sehr lustige Szenen, die wirklich kein Auge trocken lassen.

Fazit: Wirklich mal was anderes. Muss man gesehen haben!

Internet-Portal Team-Ulm


Zwei Stunden Hochgeschwindigkeits-Komik

Ein Hitchcock-Thriller auf der Bühne? Der Meister schätzte den subtilen Humor - und hätte wohl auch am konsequent unsubtilen Humor von "Die 39 Stufen" am Neu-Ulmer Augus-Theater seinen Spaß.

ULI LANDTHALER

Das Augus-Theater hat sich für dieses Projekt reichlich Verstärkung geholt. Ein Regisseur aus Hamburg, das klingt schon mal nach weltläufigem Boulevardtheater. Daniel Witzke inszeniert in Neu-Ulm Alfred Hitchcocks Klassiker "Die 39 Stufen" als schrille Komödie für vier Schauspieler: Monika Guthmann, Sebastian Sash, Holger Menzel und Matthias Born mimen zusammen mehrere Dutzend Haupt- und Nebenakteure, die auch in der Filmfassung von 1935 über die Leinwand hasten.

Zwischen London und schottischen Herrschaftshäusern hatte Hitchcock seinen Spionage-Thriller angesiedelt, und die 2006 uraufgeführte Bühnenfassung lässt keinen Schauplatz und keine Figur des Leinwandoriginals aus: Zwei Stunden Hochgeschwindigkeits-Theater, das die ursprünglich melodramatische Agentenjagd zur Slapstick-Komödie umpolt.

Die Ankündigung als Comic-Thriller trifft den Kern: Wie Zeichentrickfiguren reden, zappeln und hasten die vier Akteure über die improvisierte Kulissenlandschaft, mit Hang zu schriller Stimme, einer Mimik an der Grenze zur Grimasse und immer bereit zu slapstickhaftem Körpereinsatz.

Ihren Witz beziehen diese "39 Stufen" daraus, dass sich das Medium Theater die ganze Zeit selber auf die Schippe nimmt. Guthmann, Sash, Wenzel und Born wechseln die Rollen im Sekundentakt, oft mitten in der Szene. Zugschaffner, Zeitungsverkäufer oder Polizist? Nur eine Frage der Kopfbedeckung.

Flucht aus dem Fenster? Nur, wenn jemand den Fensterrahmen hochhält. Aus dem Eisenbahn-Sitzplatz wird das Hotelbett, aus der Leiter ein Flugzeug, und der Wasserfall wird von einem Duschvorhang gemimt. Die Agenten tragen selber die Straßenlaterne herein, unter der sie sich zur nächtlichen Observation postieren. Und die Zimmertür, zu der unablässig die Bösewichte ein- und wieder abtreten und durch die man ihre Machenschaften belauschen kann, hat Räder, um sie bedarfsgerecht hin- und herschieben zu können: ein grotesker Improvisationsreigen.

Der Aufwand hat sich gelohnt - die Herbst-Inszenierung des Augus-Theaters ist eine geschlossene Ensembleleistung und ein temporeiches Theatervergnügen, eher zweidimensional als satirisch, aber ehrlich, weil das Versprechen eines Comic-Comedy-Thrillers auch eingelöst wird. Ausgiebiger Premierenbeifall im voll besetzten AuGuSTheater.

Südwest Presse, Dienstag, 20. Oktober 2009

Wenn Mann zu viel weiß

Von Florian Arnold

Neu-Ulm Alfred Hitchcock war gewiss ein Mann mit Humor - das bezeugen zahlreiche Szenen in seinen Thrillern und vor allem seine schwarze Komödie "Immer Ärger mit Harry". Eine echte Parodie auf das Krimi- und Thriller-Genre servierte der Großmeister des Kino-Suspense hingegen nie. Damit mochte sich Patrick Barlow nicht abfinden und schuf, basierend auf Hitchcocks "Die 39 Stufen" einen Comedy-Thriller, der 2006 in London uraufgeführt wurde. Der Beginn eines sagenhaften Erfolgs. Ganz im Stile von Monty Python und "Nackte Kanone" dient die Handlung als Anlass für Parodien, Zitate, optische und akustische Gags im Sekundentakt. Das Neu-Ulmer AuGuS-Theater adaptierte Barlows erfolgreichen Stoff, der zuletzt am Broadway mit sechs Tony-Nominierungen honoriert wurde. Unter Regie von Daniel Witzke ist eine Fassung für eine kleinere Bühne und vier Darsteller entstanden, die alle rund 100 Figuren des Stücks personifizieren. Ein gewaltiger Kraftakt, der perfektes Timing, Pointenpräzision und Tempo verlangt.

Turbulente Spionagegeschichte

Richard Hannay gerät in die turbulente Spionagegeschichte wie die Jungfrau zum Kinde. Er gewährt der schönen Annabelle Schmidt Obdach. Sie fühlt sich verfolgt. Viel Vergnügen hat Hannay daran nicht: Während er schläft, wird die unbekannte Schönheit erdolcht. Sterbend bittet sie ihn, einen Professor aufzuhalten, der hochbrisante Informationen außer Landes schaffen will. Fortan steht Richard unter Mordverdacht. Er flieht, findet Obdach bei einem Bauern und seiner Frau, wird von Agenten verfolgt und gerät zu guter Letzt an Pamela, die ihn nicht ausstehen kann. Sie würde ihn zu gerne an die Polizei verraten - ja, wenn sie nicht schon mitten dabei wäre, sich in den Mann mit "dem auffallend gewellten Haar und dem Schnurrbart, der ihn ungewöhnlich attraktiv wirken lässt" zu verlieben. Gemeinsam nehmen sie die Spur des Professors auf - der sie zum großen Showdown ins "London Palladium" lockt.

"Die 39 Stufen" ist ein Comedy-Kracher, bei dem die Rezeptur inklusive Darsteller und Bühnenbild perfekt passt. Fast alle legendären Hitchcock-Szenen, von der Flucht über die Dächer aus "Über den Dächern von Nizza" bis zur Handschellen-Szene und der Verfolgung mittels Flugzeug aus dem "unsichtbaren Dritten" sind dabei.

Mittendrin: Sebastian Sash als Richard Hannay, der schon im vergnüglichen "Mörderkarussell" kulleräugig die Lacher auf seiner Seite hatte. Als Richard Hannay ist er ideal besetzt, gibt den Verfolgten mal mit David-Niven-Nonchalance, mal mit wohldosierter Slapstick-Übertreibung.

An seiner Seite: Monika Guthmann, die gleichermaßen überzeugend die mysteriöse Annabelle Schmidt, die Bäuerin mit sächsischem Akzent und die launische Pamela gibt.

Holger Menzel schlüpft in mehrere Dutzend Rollen, so scheint es: Alte Männer, bucklige Greisinnen, walisische Gentlemen und der Bauer mit breitestem Sachsen-Slang, alles ist bei ihm in bester Hand. Grandios gibt er intrigante humpelnde Frauen, zackige Agenten und den - natürlich den Nazis zuzurechnenden - Bösewicht, den Professor. Wenn er am Ende sogar drei Figuren parallel darstellen muss, darf er aus tiefstem Herzen schimpfen: "Das ist doch nur für vier Schauspieler gedacht!"

Matthias Born als sein Konterpart ist nicht minder witzig. Und wenn er zuletzt bühnengerecht ins Jenseits befördert wird, darf er, ganz im Stile der kantigen Kerle des 40er-Jahre-Kinos, auf die blutende Einschusswunde im Brustkorb gucken und sagen: "Ach, das ist nur ein Kratzer!"

Neu-Ulmer Zeitung, Montag, 19. Oktober 2009


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