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Neu-Inszenierung von „Ladies Night" im AuGuS-Theater Ewig fallen die Hüllen Von unserer Mitarbeiterin Dagmar Königsdorfer Neu-Ulm. Gut zwei Jahre ist es her, dass das Neu-Ul-mer
AuGuS-Theater Stephen Sinclairs und Anthony McCartens Komödie
„Ladies Night" auf die Bühne brachte, ein Stück,
das seit seiner Uraufführung 1987 in Neuseeland dort zum
erfolgreichsten Stück aller Zeiten avancierte. Nun gibt es
unter der Regie von Heinz Koch und
Neben dem schüchternen Nobbi (Roger Wühtrich),
dem Hardrocker Doch, die Inszenierung bietet das, was von einem Unterhaltungsstück erwartet wird, und das - überwiegend weibliche - Premierenpublikum bekommt genug zum Lachen, obwohl das Remake nicht Halt macht vor dem rauen Wind des wirklichen Lebens und die harten Seiten des Daseins unübersehbar sind. Was dabei erstaunlich ist: Es wird nie platt, die Problematik wird keiner gezwungenen Heiterkeit geopfert. Ganz normale Männer bemühen sich, nicht völlig in Alkohol und Depressionen zu versacken und ihrer Tristesse aufregendere Seiten abzugewinnen. Der Frust bringt Manni auf eine Idee. Warum
muss seine Freundin auch unbedingt zu den „Chippendales",
diesen strippenden Schönlingen, die in der Stadt sind? Was
die können, müsste sich doch auch machen lassen, und
noch mehr, denn schließlich lassen diese geölten Typen
die Hüllen ja nicht fallen. Der Aufstieg wäre garantiert,
die finanziellen Probleme, die Sinnfragen gelöst. Doch als
Ich-AG klappt so etwas nicht, fünf Freunde müssen „Die
wilden Stiere" werden. Zwei weitere Damit aber fangen die Schwierigkeiten, die „Ladies Night" zur Komödie machen, erst an: Als die Sache ernst wird, würde mancher aus Angst vor der eigenen Courage am liebsten kneifen. Nobbi wirkt so gänzlich unerotisch, verschiedene Vorstellungen prallen aufeinander, und da ist der Kampf mit Reißverschlüssen und jenen Unzulänglichkeiten, die sichtbar werden, wenn die Textilien fallen. Doch halbe Sachen lässt Günter, der als Trainer der „Wilden Stiere" seinen Platz findet, nicht zu. Was so alles passiert auf dem tückischen, harten Weg vom schlabberigen Jogginganzug bis zu Tom Jones' „Sex Bomb", das können Zuschauer(innen) sehen bei den nächsten Aufführungen - bis 22. Dezember immer donnerstags, freitags und samstags, sowie am 26. und 30. Dezember (jeweils um 20 Uhr). Neu-Ulmer Zeitung Montag, 14. November 2005 |
Die entschärften Sexbomben Frauenabend im Theater Neu-Ulm: Die Premiere von "Ladies Night" war eine lustige Show Von unserem Mitarbeiter Christian Oita Neu-Ulm Nur halb so schön, aber doppelt so mutig wie ihre Vorbilder: Das Ensemble des AuGuS-Theaters zeigte den Chippendales-Strippern, wo der Hammer hängt und ließ alle Hüllen fallen. Gott sei Dank ging das Bühnenlicht rechtzeitig aus. Die Erfolgsgeschichte von „Ladies Night“ beginnt auf neuseeländischen Theaterbühnen, wo die Komödie Ende der 80er-Jahre uraufgeführt wird und dort alsbald zum erfolgreichsten Stück aller Zeiten avanciert. Den bisherigen Höhepunkt erreichte die Malocher-Mär 1997, als sie unter dem Titel „The Full Monty“ in England verfilmt und für vier Oscars nominiert wurde. Seitdem kennt man die Geschichte der strippenden Stahlarbeiter, die sich vor lauter Verzweiflung die Klamotten vom Leib reißen, auf der ganzen Welt. In der Neu-Ulmer Regie von Ralf Milde wird aus der englischen Underdog-Truppe ein versoffener Haufen arbeitsloser Kneipen-Helden. Selbstgespräche führende, Alimente zahlende Gestalten, die sich zwischen ihren Dart-Spielen gegenseitig die Fresse polieren. Und alle haben das gleiche Problem: Es muss Knete her. Die erlösende Idee kommt Tom (Michael Burow) gerade noch rechtzeitig: Warum nicht eine Show auf die Beine stellen, bei der die Stripper den Besucherinnen alles zeigen? Wo doch schon die Auftritte der Chippendales ständig ausverkauft sind, obwohl jeder weiß, dass die eingeölten Typen zu feige sind, alle Hüllen fallen zu lassen. Zusammen mit seinen Kumpels Manni (Ralf Schneckenburger) und Nobbi (Peter Jährling) will Tom eine waghalsige Truppe gründen, „Die wilden Stiere“. Doch dafür müssen erst einmal mehr Stripper her. Gecastet wird unter anderem ein schwuler Selbstdarsteller (Roman Moebus) samt pinker Handtasche und der russische Breakdancer Wassili (Christian Hageleit). Doch die Hosen runter zu lassen, entpuppt sich für die „Wilden Stiere“ als echte Herausforderung. Erst als der Suizid-gefährdete Vorarbeiter Günter (Heinz Koch) eingreift und seine Kenntnisse als Tanzlehrer einsetzt, geht es allmählich voran. Zu Tom Jones’ „Sex Bomb“ stellen sich die Mutigen trotz der Rettungsringe und ähnlicher Probleme einem vollen Wiley Club - und die Mädels flippen aus. Vom Trainingsanzug in den String Tanga: Ganz ohne Waschbrettbauch schafft es das Quintett bei der Premierenvorstellung im Theater- Neu-Ulm, die Damenwelt zu entzücken. Eine starke, selbstironische Komödie hat der Gastregisseur auf die Bühne gebracht. Nette Idee, mit dem real existierenden Wiley-Club lokalen Bezug herzustellen. Nur ist anzumerken, dass dort beim besten Willen keine 600 Besucher hinein passen. Ansonsten ist „Ladies Night“ ein authentisches Unterfangen. Und mit Peter Jährling, dem besten und ältesten Hengst im Stall, bekam die Farce einen Klasse-Schauspieler verpasst, der mit viel Gespür für Nuancen agiert. So viel wie schon lange nicht mehr wurde beim Einstand der „Wilden Stiere“ im Konzertsaal gelacht, im Finale waren die weiblichen Gäste dann endgültig aus dem Häuschen. Auf die alles entscheidende Frage „Ganz oder gar nicht?“ haben die acher auf halbem Weg eine Lösung gefunden. Während im gleichnamigen Film die Kamera beim letzten Handgriff gnädig die Einstellung wechselt, geht in Neu-Ulm einfach im letzten Moment das Licht aus. Die Kollegen von der Sitte können also an dieser Stelle beruhigt werden. Neu-Ulmer Zeitung Montag, 20. Oktober 2003 |
PREMIERE / "Ladies Night - Ganz oder gar nicht" am Theater Neu-Ulm Spiel
an der Gürtellinie Die Stripper-Komödie aus Neuseeland bietet gute Unterhaltung swp Ganz oder gar nicht? Vor dieser Alternative steht der Kritiker nicht. Ganz toll ist die Aufführung keineswegs. Gar nicht zu goutieren ist sie ebenso wenig. Das Stück "Ladies Night - Ganz oder gar nicht", das am Theater Neu-Ulm Premiere hatte, bietet ansprechende Unterhaltung. Hanskarl von Neubeck Die Idee ist nicht übel, Männer vorzuführen,
die blank sind und bloß noch die Möglichkeit sehen,
nackt auf einer Bühne zu posieren, um die "Chippendales"
zu übertrumpfen und endlich wieder Geld zu verdienen. Am
Theater Neu-Ulm kam die Stripper-Komödie "Ladies Night
- Ganz oder gar nicht" der neuseeländischen Autoren
Stephen Sinclair und Anthony McCarten gut an, wie die Reaktionen
des Publikums während und nach der Aufführung zeigten. Rettende Rauferei Auch der Einstieg, die erste Szene des Stücks,
ist nicht geglückt. Ein Mann (Heinz Koch als Günter)
sitzt dumpf brütend am Wirtshaustisch und schüttet schließlich
ein Schlafmittel in sein Bier. Eine Rauferei, bei der das Bier
durch Zufall umgekippt wird, vereitelt den Selbstmordversuch.
Das ist dick aufgetragen. Wie es besser geht, wie man die sozialen
Verhältnisse und die familiären Befindlichkeiten locker,
aber vielsagend skizzieren kann, zeigen zwei andere Figuren der
Stripper-Komödie: Michael Burow als Tom, der Spielführer
in dieser Männermannschaft, und Peter Jährling als Nobbi,
der Softie.
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