Seit gut einem Dutzend Jahren gibt es in Ulm nun diese Lobby-Card. Auf die Fährte gebracht wurden wir
durch "Mitspieler" aus Frankfurt bei unserem "Ohne Netz... arm". Es dauerte eine Zeit,
aber wir blieben beharrlich und konnten schließlich auch die Ulmer
Stadtspitze von dieser Idee überzeugen.
Leider ist es uns nicht gelungen, eine solche Card auch für
den Landkreis und die Stadt Neu-Ulm zu realisieren.
Aus dem Info-Faltblatt der Stadt Ulm:
Die Lobby-Card - dahinter steckt eine ungewöhnliche Idee:
Leuten mit wenig Geld soll in einer weitgespannten bürgerschaftlichen
Aktion geholfen werden. Das Ziel: Auch wer über weniger
als die Hälfte des Durchschnittseinkommens verfügen kann
und damit nach europäischer Definition als arm gilt,
soll am öffentlichen und kulturellen Leben teilhaben können.
Die Lobby-Card soll ihren ansonsten benachteiligten Inhaber(inne)n
Türen öffnen, Rabatte ermöglichen, zu erschwinglichen Preisen
verhelfen. Wer die Lobby-Card akzeptiert, hilft mit,
die Folgen der schlechten wirtschaftlichen Entwicklung
abzufedern, versteht sich als Teil einer Lobby für die Leute, die
sonst keine Lobby haben. Eine Utopie? Eine Schnapsidee?
Ulm will neue Wege gehen. Die Lobby-Card ist ein neuer Weg!
Der Kreis derer, welche eine Lobby-Card erhalten sollen,
ist genau definiert. Es sind die Sozialhilfeempfänger(innen) und die
Arbeitslosen sowie die Bezieher (innen) geringer Renten.
Die Lobby-Card wird durch das Sozial- und Jugendamt der Stadt
Ulm für jeweils ein Jahr ausgestellt. Das Amt nimmt die Anträge entgegen
und prüft, ob die Antragsteller(innen) die Voraussetzungen erfüllen.
Das Amt hält in jedem einzelnen Falle fest, an wen eine Lobby-Card
ausgegeben wurde. Der Inhaber soll sich mit seiner Lobby-Card
zweifelsfrei ausweisen können. Deshalb wird sie mit Paßbild,
Geburtsdatum und Unterschrift versehen sein.
Das Theater Neu-Ulm ist dabei:
Mit der Lobby-Card kostet die Vorstellung bei uns nur 5.- €.
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